Allen Deserteuren zwischen allen Fronten zu allen Zeiten gewidmet:

"Dort lag ein Kirschbaum in einer Mulde des jenseitigen Talhangs, an dem die reifen Früchte glasig hellrot hängen: das Gras ringsum den Baum ist sanft und abendlich grün. Man greift nach dem Zweig und beginnt, von den Kirschen zu essen; die Mulde ist wie ein Zimmer; das Rollen der Gefahr dringt nur gedämpft heran. Ihr müsst noch ein wenig warten. Ich esse Kirschen. Sie schmecken süß und bitter. Ich war lange genug gefangen. Ich will noch ein paar Minuten frei sein, ehe ich in eine neue Gefangenschaft gehe. Geduldet Euch!° Die Kirschen schmecken süß und wild und herb. Die Kirschen der Freiheit."

Alfred Andersch, Flucht in Etrurien - 1981

Hier wohnte Alfred Andersch, während er schrieb:
Berzona, ein kleines Dorf in einem Tessiner Tal.
Benachbart zu Max Frisch befindet sich
ein Kirschbaum vor seinem Fenster.

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