Im Himmel
wo die Welten
blühn

hab ich
mein Wort entdeckt

Es sagt
Ja und Nein

 

Rose Ausländer
Ich zähl die Sterne meiner Worte - 1983

 

Rose Ausländer, geb. 1901 in in Czernowitz, starb 1988 im jüdischen Altenheim in Düsseldorf, - auch die Zeit meines Überganges. Diese Gedichte diktierte sie halb im Schlaf einem Freund. Ihr Leben war geprägt von Flucht und Vertreibung. Zum Überleben nahm sie ihre Sprache mit: nach Zürich und nach Manhatten, wo sie als schlichte Bankangestellte ihr Brot verdiente. Sie selber kehrte zum ersten Mal wieder nach Deutschland zurück, um 1960 in Meersburg den Anette von Droste Hülsdoff entgegen zu nehmen. Auch ich flüchtete nach Meersburg und fand ihre Spuren. Sie blieb ein Jahr in Konstanz und siedelte dann, aufgrund des scheußlichen Nebels im Winter, auf Einladung nach Düsseldorf über. Dort verstarb sie.

Wir zum Tode verurteilten Juden waren unsagbar trostbedürftig. Und während wir den Tod erwarteten, wohnten manche von uns in Traumworten - unser traumatisches Heim in der Heimatlosigkeit. Schreiben war Leben/Überleben."

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